Sohar

I

Sohar

 

[hebräisch »Lichtglanz«] der, -, Zohar, Sẹfer ha-Zohar, deutsch Buch des Glanzes, Hauptwerk der Kabbala. Es wurde in den Hauptteilen gegen 1300 stückweise in aramäischer Sprache anonym von Mose de Leon (✝ 1305) als Midrasch zum Pentateuch, zu Ruth und dem Hohen Lied verbreitet und Simon ben Jochaj (2. Jahrhundert n. Chr.) zugeschrieben. In der Folgezeit wurde es durch weitere Teile ergänzt. Die Erstdrucke von Mantua (1558/60) und Cremona (1559/60) mit jeweils unterschiedlichem Textbestand haben die weiteren Ausgaben bestimmt.

 

Ausgabe: Der Sohar. Das heilige Buch der Kabbala, herausgegeben von Ernst Müller (⁷1995).

 

Literatur:

 

D. C. Matt: Zohar. The book of enlightenment (London 1983);

 Y. Tishby: The wisdom of the Zohar, 3 Bde. (Neudr. Oxford 1991);

 Johann Maier: Gesch. der jüd. Religion (²1992);

 G. Scholem: Die jüd. Mystik in ihren Hauptströmungen (a. d. Engl., Neuausg. ⁵1993).

 

II

Sohar,

 

As-Sohar, Hafenstadt in Oman, nordwestlich von Maskat am Golf von Oman, 22 000 Einwohner.

 

Stadtbild:

 

Aus türkischer Zeit blieben Reste der Stadtmauer und das Fort erhalten.

 

Geschichte:

 

Sohar war im 8. und 9. Jahrhundert ein blühender und wohlhabender Handels- und Hafenplatz (Indienhandel), der über das Wadi Jizzi einen direkten Zugang zum Inneren der Arabischen Halbinsel hatte. Im 10. Jahrhundert setzte unter türkischer Herrschaft ein schneller Niedergang ein. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Sohar dank besonderer Förderung durch die in Maskat regierende Sultansfamilie aus der Dynastie Said eine zweite Blütezeit.

 

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So|har, der; - [hebr. zohar = Glanz]: in Anlehnung an den Pentateuch gestaltetes Hauptwerk der jüdischen Kabbala.